Die Landesgruppe Württemberg LG 13 veranstaltete am 24. und 25. Nov. 18 ein Flächenseminar für Rettungshunde. Die Leitung übernahm Claudia Koch aus Hamm (Nordrhein-Westfalen), RH-Bundessiegerin 2016 und mehrfache Teilnehmerin an Weltmeisterschaften. Ideale Rahmenbedingungen und ein tolles Gelände im Wald konnte der Verein für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Geislingen, bieten.

Mit 12 Rettungshunde-Teams (Hundeführer und Hund) war das Seminar ausgebucht.

Begonnen wurde am Samstag mit dem theoretischen Teil: Wie ist die Beschaffenheit des Geländes, wie kann die Windrichtung bestimmt werden, wie viele Personen sind in welcher Zeitspanne zu finden, wie kann der Hund die Personen anzeigen? Beim praktischen Teil wurde dann nach Ausbildungsstand des Hundes gearbeitet. Hier konnte sich dann die Referentin ein Bild machen, was noch verbessert werden kann. Es zeigte sich, wie wichtig bei den Übungseinheiten auch die VP (Versteckperson) ist. Da der Hund als erstes bei ihr ist, kann sie bei der Besprechung erklären, wie sich der Hund verhalten halt; (bedrängt, Bellpausen, uninteressiert…)

Sobald der Hund seine „Kenndecke“ mit dem Glöckchen um den Körper hatte, ging es los: In der Zeit von 10 Minuten muss innerhalb von 5.000 m² 1 Person gefunden und angezeigt werden. Bei der nächst höheren Prüfungsstufe wird erwartet, dass der Hund in 20 Minuten innerhalb von 20.000 m²   2 Personen findet und bei Prüfungsstufe RH2B in 30 Minuten auf einem Gelände von 30.000 m² müssen 3 Personen gefunden werden.

Es war beindruckend zu sehen, wie begeistert und mit wie viel Spaß die Hunde die Suche aufnahmen. Sogar die Person auf dem Hochsitz wurde gefunden und richtig angezeigt, bis der Hundeführer eintraf.

Anzeige-Arten gibt es verschiedene; z.B. verbellen: der Hund sitzt bei der VP und bellt. Bringsel-Verweiser: wenn der Hund die VP gefunden hat, nimmt er sein „Bringsel“ das am Halsband hängt, in den Fang und kommt zu seinem Hundeführer zurück, der leint ihn an und lässt sich zur VP führen. Rückverweiser: Der Hund pendelt zwischen Hundeführer und VP, der Führer folgt seinem Hund und kommt so zur VP. Zu den einzelnen Übungen: Bei der Witterungsaufnahme spielt der Wind eine sehr große Rolle. Gegen den Wind suchen heißt: es ist für den Hund leichter, da die Witterung ihm zugetragen wird.

Beim Lenken und Leiten ist es von großem Vorteil, dass sich der Hund auf Distanz ca. 20-60 m über Hör- und Sichtzeichen führen lässt, sowie das Verhalten an der Versteckperson, die er nicht bedrängen oder verlassen sollte, oder der Abstand zwischen Hund und VP zu groß ist.

Mit all diesen Kriterien beschäftigte sich Claudia Koch mit jedem einzelnen Team. Sie sah sich das Gezeigte in Ruhe an, um dann jedem Teilnehmer in mehreren Übungseinheiten aufzuzeigen, wie man die Problematik in den einzelnen Übungen mit anderen Wegen ändern könnte. Nachdem auch am Sonntag die Auffindung einzelner Personen geprobt wurde, konnte bei der entspannten Endbesprechung das Fazit gezogen werden: Referentin Claudia Koch ging auf jeden Hund individuell ein und somit war das Seminar für die Teilnehmer ein voller Erfolg und hat sich auf jeden Fall gelohnt.

OG RH Beauftragter Roland Steinacker

Teilnehmer Flächenseminar